Hallo zusammen!



Der 43-jährige Thilo Höpfl ist nach nunmehr über 11 Jahren in den Thilo Höpfl
Diensten des schwäbischen Sportartikelherstellers reusch zum 31.08.2008
aus dem dortigen Arbeitsverhältnis ausgeschieden. Grund genug für
falksiemering.de, den in Sportlerkreisen bundesweit bekannten und
fachlich geschätzen Marketing-Mann zu interviewen.

falksiemering.de: Thilo,11 Jahre bei der Firma reusch sind eine verdammt lange
Zeit. Doch möchte ich am Anfang unseres Gesprächs zunächst einmal auf
Ihre Anfänge im Berufsleben zu sprechen kommen. Was für eine
Schulbildung haben Sie genossen und welche beruflichen Pläne standen
sodann für Sie im Vordergrund?

Thilo Höpfl: Ich habe auf dem zweiten Bildungsweg die Sonderschule absolviert und danach meine Ausbildung zum qualifizierten Gabelstaplerführer gemacht.
Nein, Spaß beiseite: nach dem Abitur ging’s zur Bundeswehr und im Anschluß daran habe ich eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht. In diesem Beruf habe ich auch noch zwei Jahre gearbeitet, was mir dann aber zu langweilig war. Durch Zufall verschlug es mich in ein Sportgeschäft, in welchem ich zwei Jahre Geschäftsführer war. Mit 28 entschloss ich mich jedoch zu einem Studium, welches ich als Diplom-Marketing- und Kommunikationswirt beendete. Nach Abschluß dieses Studiums begann ich in der Nähe Münchens ein Praktikum bei einem Kletter-Bekleidungshersteller. Offensichtlich stellte ich mich dabei nicht so blöd an. Denn nach einem Vierteljahr gab’s dort die Festanstellung als Marketingleiter. Tja, und danach kam dann Reusch.


falksiemering.de: Hatten Sie sodann eine besondere Affinität zu der Sportartikelbranche oder aus welchen Gründen erfolgte im Jahre 1997 der berufliche Wechsel nach Metzingen?

Thilo Höpfl: Für mich waren schon immer klar: entweder ich geh mal in die Musik- oder Sportbranche. Das sind einfach die zwei Bereiche, für die mein Herz schlägt. Die Bankausbildung habe ich halt gemacht, um was solides zu haben. Was im Nachhinein betrachtet auch kein Fehler war.
Der berufliche Wechsel nach Metzingen, sprich zu Reusch, erfolgte 1997 aus zwei Beweggründen: erstens gab es bei dem genannten Kletter-Label keine Entwicklungsmöglichkeiten und Reusch war Ende der 90er schon noch eine bedeutende Nummer im Sportmarkt. Zweitens zog ich wegen der Liebe wieder heim ins Ländle. Meine damalige Freundin studierte nämlich noch in Tübingen.

falksiemering.de: Was waren zu Beginn Ihrer Tätigkeit Ihre vorrangigen beruflichen
Aufgabengebiete bei reusch? In welcher Form haben sich diese Aufgabengebiete im Laufe der Jahre für Sie verändert?

Thilo Höpfl: Bei Reusch begann ich als sogenannter Key Account Manager, sprich ich war für die Top-Kunden Sport Scheck, Kaufhof, Quelle usw. verantwortlich. Zudem betreute ich auch unsere Firmenkunden wie Porsche, Mercedes, Viessmann und so. Diese Key Account Tätigkeit war aber mit sehr viel Frust begleitet, da zu damaligen Reusch ( sprich: Pentland )- Zeiten einfach zu viel schief ging. Somit kündigte ich mein Arbeitsverhältnis, doch der damalige Geschäftsführer wollte mich nicht so einfach gehen lassen. Zufällig wurde zu diesem Zeitpunkt die Stelle des internationalen Sponsoring-Managers frei, welche man mir anbot. Während eines Winterurlaubes in Südtirol traf ich mich dann mit dem ehemaligen Firmeninhaber Gebhard Reusch, der mich überzeugte den Job zu machen. Diesen machte ich dann von 1999 bis 2001. In 2001 verkaufte dann Pentland Reusch an ein internationales Konsortium und die Aufgabengebiete wurden neu verteilt. So kümmerte ich mich beispielsweise um die Reusch Talent Trainings und weiterhin um die Firmenkunden. Nach dem Weggang eines Mitarbeiters übernahm ich dann irgendwann wieder das deutsche Sponsoring und Marketing, was ich ja nun bis zum Ende meiner Reusch-Zeit betreut hatte.


falksiemering.de: Durch die Globalisierung der Weltwirtschaft durch das Internet
hat sich auch die deutsche Sportartikelindustrie in den letzten Jahren
den steten Veränderungen des internationalen Marktgeschehens anpassen
müssen. Welche gravierenden Veränderungen bei Ihrem ehemaligen
Arbeitgeber in Bezug auf innerbetriebliche Abläufe, Produktentwicklung-
und Herstellung sowie die Aussenwirkung der Marke reusch auf die
Öffentlichkeit, sprich den Kunden, haben sich in den letzten 11 Jahren
Ihres dortigen Werkens vollzogen?

Thilo Höpfl: Ich denke, dass sich im Hinblick auf innerbetriebliche Abläufe und Produktentwicklung gar nicht mal so viel verändert hat. Auch nicht in Punkto Produktion. Es wurde lediglich ein Großteil unserer Torwart-Handschuh-Produktion von Ungarn nach Fernost verlagert. Dies habe ich zu Anfangs als Nachteil angesehen, denn die Handschuhe, die zunächst aus China kamen, fand ich ganz schöne „Spatzenbrettle“ ( lässt sich auf hochdeutsch nicht übersetzen ). Die Qualität und die Performance der Produkte steigerte sich jedoch sehr schnell, sodaß man die ungarische Produktqualität „Made in Europe“ gar nicht vermisste. Manche Keeper finden nun halt die Handschuhe mit der aktuellen Optik und Schnittechnik besser, doch manch Oldschooler vermisst die früheren Teile.
Ich habe diesbezüglich nicht verstanden, warum man nicht beide Konsumentengruppen bedient. Bei Reusch hätte ich gerne jedes Jahr eine limitierte Sonder-Edition gehabt. Zum Beispiel „25 Years back!“ So hätte man beispielsweise im Jahr 2008 drei Modelle aus dem Jahr 1983 als Sonderserie bringen können. Ich bin mir sicher, dass wäre ein Erfolg geworden. Andere Marken positionieren Retro-Styles ebenfalls ganz erfolgreich.

Verändert hat sich bei Reusch in erster Linie der Standort. War man jahrzehntelang ein richtig schwäbisches Unternehmen aus Metzingen, zog man vor einigen Jahren mit Reusch International nach Valencia. Reusch Deutschland blieb aber in Metzingen „stationiert“, um die Wurzeln wenigstens ein bisschen zu behalten.  Vor zwei Jahren wurde dann aber durch einen Besitzerwechsel bedingt auch der Standort Metzingen aufgegeben und Reusch Deutschland befindet sich nun in Tübingen.

Generell betrachtet sehe ich die Entwicklung, welche Reusch genommen hat, vorsichtig gesagt etwas unglücklich. Klar, der härtere Wettbewerb insbesondere im TW-Handschuhbereich, hat die Sache nicht einfacher gemacht. Diesem Umstand wäre ich jedoch persönlich anders begegnet, wäre ich in entscheidender Funktion bei Reusch tätig gewesen. So fand ich es unter produktstrategischen Gesichtspunkten äußerst fragwürdig, dass wir plötzlich mit Skiunterwäsche, Skihelmen und Skistöcken auf den Markt gekommen sind. Da hatten wir im Vergleich zu anderen Marken einfach keine Kompetenz und demnach auch keinen Erfolg. Mit Reusch verbindet man draußen schlichtweg „Handschuhe“. Und diese Kernkompetenz hätte ich ausgebaut. Mir erschließt sich bis heute nicht, warum Reusch einen Markt wie den deutschen Fahrradmarkt brachliegen läßt. 20 Millionen Radler gibt es in Deutschland, viermal mehr als Skifahrer und nochmals weitaus mehr als Torhüter. Gewiss: es braucht dann unterschiedliche Vertriebskanäle und Wege. Aber für mich hätte das einfach mehr Sinn gemacht als – wie beispielsweise im letzten Jahr ebenfalls versucht – eine angestaubte Surfmarke aus den 80ern über den Außendienst von Reusch Deutschland an den Mann bringen zu wollen.   


falksiemering.de: Die Marke reusch war in der Zeit von Mitte der 80er bis Mitte der
90er Jahre den Sportbegeisterten in Deutschland hauptsächlich auch
deswegen nachhaltig bekannt geworden, da der Promotion-Bereich, nicht
nur im Segment Fussballtorhüter und Skisportler, sondern insbesondere in
den Bereichen Trainer-Promotion und auch Team-Ausrüstung, nachhaltig und
vehement gepusht und aufgestockt wurde. Wo man in den 90ern auf einem
Fussballplatz oder eine Skipiste bei Fernsehübertragungen auch hinsah,
das reusch-Branding war allgegenwärtig und prägte sich dadurch
nachhaltig bei den Kunden ein, welche der Firma in dieser Zeit sicher
überdurchschnittliche gute Umsatzzahlen beschert haben. Aus welchen
Gründen wurde Ende der 90er Jahre entschieden, sich von dieser für ein
mittelständisches Unternehmen durchaus beeindruckenden Werbe-Strategie
zu verabschieden?

Thilo Höpfl: Ich kann da nur mutmaßen, denn ich war ja nicht derjenige, der sich von dieser Strategie verabschiedet hat. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus damaligen Management-Fehlentscheidung kombiniert mit Sparmaßnahmen. Erschwerend kam natürlich noch hinzu, dass beispielsweise die Trainer, welche seither Individualverträge mit Firmen wie beispielsweise Reusch abschließen konnten, entweder gezwungen waren die Marke des Hauptausrüsters zu tragen oder plötzlich die Idee hatten, mit einem Anzug auf die Bank zu sitzen. Eine Idee, die ich persönlich übrigens ziemlich bescheuert finde.
Sicher ist jedenfalls, dass mit dem sukzessiven Rückzug aus dem Sponsoring sich die Umsätze entsprechend nach unten entwickelten. Aber auch das ist nicht nur auf den teilweisen Rückzug vom Sponsoring zurückzuschieben. Anfangs hatten Reusch und Uhlsport halt eine Quasi-Alleinstellung im Torwart-Handschuh-Markt. Doch irgendwann kamen Adidas, Nike und Puma auch mal auf den Trichter, dass man mit Torwart-Handschuhen Geld verdienen kann. Und diese Marken haben eben dann auch das Geld, sich internationale Top-Leute an Bord zu holen. Beste Beispiele sind Oliver Kahn und Gigi Buffon, beides ehemals treue Reusch-Leute.
Während Reusch im Torwart-Bereich nicht mehr so gut aufgestellt ist, kann man die Situation im Skihandschuh-Bereich noch als sehr gut bewerten. Doch auch hier bröckelt es teilweise und die Mitbewerber schlafen auch nicht. Wenn im Skibereich auch mal die Möglichkeit kommt, dass Athleten im Handschuh-Bereich ihre Individual-Verträge machen können und sich nicht mehr an einen Rahmenvertrag eines Verbandes halten müssen, dann stehen Reusch sicher harte Zeiten im Skisponsoring bevor. Gar nicht auszudenken, was passieren würde, wenn Adidas und Nike irgendwann Skihandschuhe in ihrem Produktportfolio hätten…  


falksiemering.de: Um nochmal auf das Thema Torwarthandschuhe zu sprechen zu
kommen. Auch hier war die Marke reusch über fast 2 Jahrzehnte
unangefochtener Marktführer in Deutschland. Natürlich auch dadurch, dass
in den werberelavanten Profi-Ligen in der Regel mehr als die Hälfte
aller Torhüter sowie auch insebesondere die Top-Keeper der Bundesliga im
Rahmen des Sponsorings die Handschuhe Ihres ehemaligen Arbeitgebers
getragen haben. Betrachtet man sich die heutige Situation, führt die
Marke reusch auch im Bereich Torhütersponsoring nur noch eher ein fast
unbeachtetes Schattendasein. Wie konnte es im Laufe der vergangenen
Jahre zu einem solchen Niedergang kommen?

Thilo Höpfl: Die Gründe hierfür habe ich zum größten Teil schon bei der vorigen Frage beantwortet: veränderter Wettbewerb durch die Global Players, andere vertragliche Rahmenbedingungen bei den Vereinen und ihren Hauptausstattern ( was sich mittlerweile aber ja wieder geändert hat ), strategische Fehlentscheidungen seitens des damaligen Pentland-Managements und dann sicher als einer der Hauptgründe: die Gier der Sportler! Die Summen, die da teilweise von den Torhütern und / oder deren Spielerberater aufgerufen werden, sind irrsinnig. Wenn ich bloß drandenke, was jüngst ein deutscher Keeper für ein Angebot von Reusch bekommen, dies aber als zu niedrig abgelehnt hat….tja, da muss man sich schon fragen, ob das nicht zu sehr aus den Fugen gerät. Jedenfalls ist so etwas für mich ein Schlag ins Gesicht einer jeden Krankenschwester oder eines jeden Altenpflegers, der pro Jahr nicht einmal ein Bruchteil dafür an Gehalt bekommt, was dieser Keeper allein für das Tragen von Torwart-Handschuhen bekommen hat. Diese Keeper hinterfragen sich meiner Meinung nach wahrscheinlich viel zu wenig und verlieren die Bodenhaftung.


falksiemering.de: Herbert Knecht, Willi Kern, Gebhard Reusch, Rainer Binder, Thomas Schwarz, um nur einige zu nennen. Und nun Thilo Höpfl. Ihr Name reiht
sich ein in eine Kette von in der Sportartikelbranche überaus erfahreren
und geschätzten Kollegen mit einer Unmenge an Erfahrung und natürlich
auch, grade für ein mittelständisches Unternehmen sehr wichtigen
beruflichen guten Kontakten, die alle das gleiche Schicksal teilen,
nämlich, dass die Firma reusch auf deren Arbeitskraft, explizites
Fachwissen und Kontakte freiwillig verzichtet und durch neue, oft
zunächst natürlich unerfahrere Kollegen ersetzt. Wie lange kann es sich
die Marke reusch noch leisten, immer wieder auf das Fachwissen dieser
hochqualifizierten Arbeitskräfte zu verzichten, ohne dass hier nicht ein
sichtbarer Einbruch bei der Qualität des Endprodukts und der Aussenwirkung der Firma auf den Handel und die Kundschaft zu befürchten ist?
 

Thilo Höpfl: Die Frage sollte man vielleicht etwas anders stellen: wie lange kann es sich Reusch Deutschland noch leisten mit dem derzeitigen Management weiterzumachen? Um jedoch Ihre Frage zu beantworten: wie lange sich die Firma Reusch das leisten kann, weiß ich nicht zu sagen. Bislang ging es ja immer gut. Und somit haben auch diejenigen bei Reusch recht, die sagen, dass jeder ersetzbar ist. Eine Einstellung, die natürlich nicht nur bei Reusch vorherrscht. Generell stimmt es ja auch, dass jeder ersetzbar ist. Die Frage ist lediglich immer: wie schnell und wie gut ist er ersetzbar! Viele Firmen haben leider nicht begriffen, dass das wichtigste Kapital zwischen den Ohren ihrer Mitarbeiter sitzt und sich Gehirn nennt. Denn wie Sie richtig schreiben: es geht nicht bloß eine menschliche Arbeitskraft, sondern die nimmt halt Kontakt, Erfahrung, Know-How etc. mit.
Wie auch immer: ich wünsche meinem 24-jährigen Nachfolger, der direkt vom Studium kommt, alles Gute und genügend gute Nerven, um allen Ansprüchen gerecht zu werden.


falksiemering.de: Rückblickend betrachtet auf Ihre 11-jährige Schaffenszzeit bei
reusch: Nennen Sie mir bitte jeweils 3 berufliche Erlebnisse, die Ihnen
im Laufe Ihrer Schaffenszeit in bleibender Erinnerung bleiben werden,
sowohl positiv als negativ

Thilo Höpfl: Ich bin ein positiv denkender Mensch. Daher handle ich kurz das negative ab. So richtig negative Dinge gibt es nicht zu berichten. Denn egal wo und mit wem man zusammenarbeitet: Schwierigkeiten und Probleme, mit denen man zu kämpfen hat und die einem aufregen, gibt es überall. Das war bei Reusch nicht anders. Der einzig negative Höhepunkt war die Art und Weise, wie meine Zeit bei Reusch zuende gegangen ist. Ich hätte mir gewünscht, dass man sich einem Mitarbeiter gegenüber, der 11 Jahre dabei ist, anders verhält. Aber ich gehe ohne Bitterkeit, sondern mit einem amerikanischen Spruches, der sich mit Sicherheit bewahrheiten wird: What goes around, comes around!
Nun jedoch zu den positiven Dingen. In wirklich sehr guter Erinnerung wird mir die Jobzusage von damals bleiben, als mir der damalige Geschäftsführer Pier-Paolo Righi gesagt hat, dass ich bei Reusch anfangen könne. Ich war mächtig stolz und freute mich sehr.
Bei einem abwechslungsreichen Job wie meinem gab es viele positive Dinge. In aller erster Linie sind das meine Kollegen gewesen – ich hätte mir keine besseren vorstellen können. Mancher Kontakt zu Sponsoring-Partnern wird mir ebenfalls gut in Erinnerung bleiben. So zum Beispiel ein Weißbier-Abend mit Schorsch Hackl, ein Abendessen mit dem ehemaligen VfB-Torhüter Franz Wohlfahrt und seiner Frau Silvia. Die Verdauungsschnäpse waren etwas viel ☺  Unvergessen auch ein Abend mit dem ehemaligen St.Pauli-Keeper Carsten Wehlmann auf dem Kiez. Diesbezüglich gibt es aber keine weiteren Details….grins! Sehr gut gefallen haben mir auch immer die Reusch Talent Trainings und im speziellen die Reusch Talent Camps. Es hat einfach Riesenspaß gemacht, mit dem Trainerteam um Rainer Dinkelacker und den jungen Torwart-Talenten ein Wochenende in der Sportschule Grünberg zu verbringen. An dieser Stelle auch nochmals an Rainer Dinkelacker. Ein exzellenter Torwart-Trainer, ein super Kerl und vor allem ein Mann mit Rückgrat und – wie Oli Kahn so schön sagte – mit „Eiern“!

Tolle Events waren auch immer die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel. Ich hatte das exklusive Vergnügen mehrmals im VIP-Zelt sein zu dürfen. Dort liefen dann Bernie Ecclestone, Niki Lauda, Uwe Ochsenknecht, die Klitschko-Brüder und wer weiß Gott noch alles rum. Diese Events zeigten mir dann immer, dass das ganz normale Leute sind, die zum Pinkeln auch auf’s Klo gehen müssen.
Schön waren auch die Einkleidungs-Termine des Deutschen Skiverbandes, bei welchem alle Stars des DSV auf einem Punkt versammelt waren.  Das war insbesondere für meine Praktikanten immer ein Erlebnis, die ich stets zu dieser Veranstaltung mitnahm. Ich könnte die Liste nun lange fortführen mit Fußball-EM 2000 und 2004, Rodel-WM am Königssee 1998 oder oder oder. Was mir auf jeden Fall auch noch im Gedächtnis bleibt ist ein Trainingslager mit der deutschen Snowboard-Nationalmannschaft am Gardasee. Ich bildete mir ein, bei jeder Trainingseinheit voll mitmachen zu müssen. Das Ende vom Lied war, dass ich solch einen Muskelkater hatte, dass ich vor Schmerz aufgewacht bin, wenn ich mich nachts im Bett nur umgedreht hatte ☺

Alles in allem liest sich das für einen Außenstehenden so, dass es ein reiner Spaßjob war. Immer wieder fragten mich Leute, ob sie nicht mein Assistent sein dürfen. Als ich ihnen dann jeweils erklärte, dass diese Highlights maximal 5% des Jobs ausmachen, der Rest aber recht anstrengende, weil auch viel Büroarbeit ist, haben dann doch alle abgewunken.


falksiemering.de: Welche Pläne verfolgen Sie in den kommenden Wochen und Monaten, Ihre weitere berufliche Karriere betreffend?

Thilo Höpfl: In den kommenden Wochen werde ich sicher erstmal den Umstand genießen, nicht beruflich bei Reusch eingebunden zu sein und meinen Tag mehr oder weniger so verbringen zu können, wie ich das möchte. Zudem werde ich mich intensiver um meine Ich-AG kümmern, die ich schon seit fünf Jahren betreibe. Was dann kommt, weiß ich noch nicht ganz genau. Ich habe bereits zwei definitive Angebote, die aber nichts mit der Sportbranche zu tun haben. Denn ich war jetzt von 1991 bis 2008 in der Sportbranche und möchte von dieser zunächst Abstand gewinnen und etwas anderes tun. Wobei ich in Bezug auf die Sportbranche nie nie sagen würde. So hektisch, stressig, chaotisch und manchmal dilletantisch sie auch ist, genauso abwechslungsreich und spannend ist sie.


falksiemering.de: Der Privatmensch Thilo Höpfl, wie sieht der aus? Wie verbringen
Sie Ihre Freizeit? Welche Hobbys üben Sie aus?

Thilo Höpfl: Hm, wie sieht der aus? Also ich sehe mich als einen recht entspannten, lebenslustigen Menschen, der das Leben meist so nimmt wie es kommt. Ich mag gesellige Feste genauso gerne wie einsame Spaziergänge durch den Wald. Ich bin jemand, der seine Meinung vertritt und sich nicht umbiegen lässt. Kriechen um nur nicht zu stolpern ist genauso wenig mein Ding wie das Fähnchen nach dem Wind zu hängen. Diese Taktik mag für viel zwar ein guter Karrierebegleiter sein, doch halte ich mich eher an den Spruch: Lieber ein eckiges Etwas als ein rundes Nichts.
Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit Sport aller Art, in erster Linie Jogging. Natürlich gerne kicken, wenn auch nur hobbymäßig. Wenn die Zeit reicht, ein bisschen Golfen, ab und zu mal Squash…. Im Winter gehe ich gern Ski- und Snowboardfahren sowie Langlaufen. Neben Sport lese ich für mein Leben gerne. Und am meisten Spaß macht das, wenn ich dabei in der Sonne liege. Nicht zu vergessen, dass bei all diesen Hobbies auch meine Freundin gerne dabei ist.


falksiemering.de: Sonst noch etwas, das Sie loswerden wollen?

Thilo Höpfl: Nein, nichts besonderes. Außer, dass ich bei Reusch alles in allem 11 schöne Jahre mit sämtlichen Höhen und Tiefen hatte. Langweilig war es nie und ich habe eine Menge interessanter und netter Menschen kennengelernt. Übrigens auch den Falk Siemering. Ich wünsche Ihnen mit Ihrer Marke FS-Sport jedenfalls alles Gute! Respekt vor Ihrem Einsatz diesbezüglich und dem Herzblut, welches Sie in FS-Sport investieren. 

Tja, und dann noch vielen Dank für das Interview!






Face2Face


Ein erfolgreicher Tag beginnt für Sie mit...

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Was tun Sie gegen Stress?

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Ihre Lieblingswerbung?

Wer war der Held Ihrer Kindheit?

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Mit wem oder was möchten Sie garantiert nicht auf einer einsamen Insel stranden?

Welchen Wunsch, neben dem Weltfrieden und Gesundheit, dürfte Ihnen eine gute Fee erfüllen?

Wie endet ein erfolgreicher Tag für Sie?

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Welche Internetseiten besuchen Sie am häufigsten?

Welchen Film haben Sie zuletzt im Kino gesehen?

Welche Musik hören sie am allerliebsten?

Mit welcher Frau, ausser Ihrer Frau/Freundin, würden Sie am liebsten mal ausgehen?

Welches Auto fahren Sie?

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Wo machen Sie am liebsten Urlaub?

Welchen Menschen / welche Persönlichkeit bewundern Sie?

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